Historische Saalebrücke bei Dornburg muss weiter auf Sanierung warten

 

Die Angebote für die Sanierung der historischen Saalebrücke sind nicht finanzierbar. Der Stadtrat hebt die Ausschreibung auf.

Die 125 Jahre alte Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf muss noch auf ihre Sanierung warten. Die Brückenvereinsmitglieder sind dennoch froh, dass der Stadtrat dem Projekt eine zweite Chance gibt. Sie haben bisher mehr als 36 000 Euro Spenden dafür gesammelt.                                                                                        Foto: Schimmel

Dorndorf-Steudnitz. „Das war ein mächtiger Schlag. Der hat uns erst mal den Atem genommen“, gesteht Ekkehard Klahn. „Wir glaubten uns alle endlich am Ziel, denn die Sanierung der Carl-Alexander-Brücke, für die wir so lange so fleißig gekämpft haben, sollte im Oktober beginnen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Brückenvereins. Doch damit wird es wohl – erst mal – nichts. „Wie wir erfahren haben, muss das Vorhaben aus finanziellen Gründen verschoben werden.“ 
Bürgermeisterin Dorothea Storch erklärte dieser Tage den Mitgliedern des Stadtrates und auch den Gästen vom Brückenverein die Zusammenhänge. „Die auf die Ausschreibung der denkmalgerechten Brückensanierung im Camburger Bauamt eingegangenen Angebote sind für die Kommune nicht finanzierbar. „Wir haben Angebote von drei Firmen erhalten, die alle weit über dem geplanten Kostenrahmen liegen: 3,8 Millionen, 3,9 Millionen und 4,1 Millionen Euro – Letzteres ist fast das Doppelte der geplanten Kosten.“ Nach ausführlichen und mehrfachen Untersuchungen des Brückenzustandes sei „keine Kostenschätzung, sondern eine solide Kostenberechnung erfolgt. Danach wurden 2,1 Millionen Euro für die Sanierung der Carl-Alexander-Brücke veranschlagt“. 
Den Beteiligten sei schnell klar gewesen, dass die Sanierung der 125-jährigen Brücke unter diesen Vorzeichen nicht zu leisten ist von der Kommune. „Es hätten sich für alle Partner deutlich höhere Summen ergeben, für den Fördermittelgeber, das Land, für die Stadt als Bauherrin und auch für den Brückenverein. Der hätte statt jetzt 50 000 dann 100 000 Euro Eigenanteil aufbringen müssen, die Kommune wäre mit etwa 900 000 Euro im Boot gewesen“, erläuterte Storch. 
Zwar sei der Verein sehr eifrig bei der Einwerbung von Spenden und werde sicher seine Summe aufbringen, ob aber der doppelte Betrag zu schaffen wäre, sei fraglich. Die Stadt selbst, die sich noch in der Haushaltskonsolidierung befindet, könne nicht ohne weiteres so viel mehr Geld für diese Maßnahme aufbringen, erklärte Storch. 

Nach Rücksprache mit der Fördermittelstelle bleibe der Kommune nur ein Weg, die Ausschreibung „aus Wirtschaftlichkeit- und Sparsamkeitsgründen aufzuheben“, erklärte Storch. Diesen Beschluss fasste der Stadtrat und machte damit den Weg für eine Neuausschreibung frei. Die soll zügig auf den Weg gebracht werden. 
Alle, denen die imposante Stahlbogenbrücke über die Saale am Herzen liegt, hoffen dann auf bessere Preisangebote. Die Fördermittel jedenfalls stehen jetzt bis 2019 zur Verfügung, also ein Jahr länger als ursprünglich zugesagt. Offenbar hat die Carl-Alexander-Brücke auch in Erfurt Gönner. 


Text gekürzt:                                                                                                OTZ vom 28.09.2017  Angelika Schimmel