OTZ-Vereinspreis 2012 in Jena:

Dreimal 2000 Euro vergeben

Die Sieger des Jenaer Vereinspreises der OTZ stehen fest: Jeweils 2000 Euro erhalten der Drackendorfer Heimatverein, der Deutsche Alpenverein, Sektion Jena, und der Verein Carl-Alexander-Brücke Dorndorf-Steudnitz.

Jena. Die Würfel sind gefallen. Aus 29 Bewerbungen hat die Jury des Jenaer Vereinspreises gestern Nachmittag die Sieger gekürt.

Jeweils 2000 Euro Preisgeld erhalten der Drackendorfer Heimatverein, die Sektion Jena des Deutschen Alpenvereins und aus dem Saale-Holzland-Kreis der Brückenverein Carl-Alexander-Brücke Dorndorf-Steudnitz e.V.

Der Drackendorfer Heimatverein widmet sich seit zehn Jahren der Erforschung und Dokumentation der örtlichen Geschichte sowie der Pflege des örtlichen Kulturerbes und Brauchtums. Ein besonderes Projekt ist die Sanierung des Pavillons im Drackendorfer Park, den unter anderem Johann Wolfgang Goethe 30 Mal besucht haben soll. Schrittweise wurden Fenster, die Eingangstür, die Freitreppe sowie die Decken im Innenraum und im Portikus fachgerecht nach historischem Vorbild erneuert. Der Öffentlichkeit steht der Pavillon offen bei den Teestunden im Sommer, bei Kinderfesten, beim Parksingen oder beim Picknick im Park mit der Jenaer Brass Band sowie bei geführten Dorfrundgängen. Um den Vereinspreis bewarb sich der Drackendorfer Heimatverein mit dem Projekt zur Sicherung des Erkeranbaus an den Pavillon.

Denkmalschutz und Pflege des kulturellen Erbes ist auch ein Anliegen des Brückenvereins Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf-Steudnitz. Der Verein kämpft seit sechs Jahren um den Erhalt der 120 Jahre alten Brücke aus Stahl. In diesem Jahr konnten die Mitglieder einen Beschluss zum Bau einer Ersatzbrücke stoppen. Statt dessen gab der Verein ein eigenes Gutachten zum Erhalt in Auftrag. Nicht nur der Stadtrat von Dornburg-Camburg war vom großen bürgerschaftlichen Engagement beeindruckt, sondern auch die zuständigen Landesbehörden. Ergebnis: Ein Erhalt ist mit finanziell vertretbaren Mitteln möglich. Seit 1892 überspannen die drei Bögen der das Ortsbild prägenden Brücke die Saale. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde der westliche Brückenbogen von fanatischen Eiferern gesprengt und 1946 wieder gehoben und provisorisch instandgesetzt. In den folgenden Jahren wurde die Brücke Stück für Stück wieder in ihrer ursprünglichen Form aufgebaut. Die Rekonstruktion zog sich schließlich bis 1971 hin. In den 1980er Jahren entstand unterhalb der Carl-Alexander-Brücke eine Spannbetonkonstruktion als Saaleüberquerung für die Fernverkehrsstraße 88. Wegen ihrer geringeren Tragkraft verlor die Carl-Alexander-Brücke mehr und mehr an Bedeutung als Hauptverkehrsweg. Mittlerweile hat viel Rost an den Eisenträgern der von Tausenden Nieten zusammengehaltenen Brücke genagt. Ziel des Vereins ist es, dass die Carl-Alexander-Brücke wieder ein sehenswerter und technisch anspruchsvoller Blickfang für Einheimische und Besucher der Dornburger Schlösser wird.

Um Kinder und Jugendliche kümmert sich die Sektion Jena des Deutschen Alpenvereins. Der Verein benötigt Ausrüstung für die Leistungsgruppe Sportklettern. Im Umspannwerk der Imaginata betreibt der Verein eine nichtkommerzielle Kletterwand.

Im inzwischen 12. Jahr loben die Niederlassung Jena-Gera des Züblin Baukonzerns und die OTZ-Lokalredaktion Jena den Jenaer Vereinspreis aus. Zur Jury gehören Vertreter von Züblin, der Redaktion und Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD).

 

Lutz Prager / 04.12.12 / OTZ