Stadtrat von Dornburg – Camburg steht zur alten Brücke
Die Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf. Foto: Angelika Schimmel
Hin und Her in Sachen Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf hat ein Ende. Die einzigartige Stahlbogenbrücke soll erhalten und stückweise saniert werden. Grund zur Freude gibt es also beim Brückenfest am Wochenende.
Dorndorf-Steudnitz. Er ist fast so etwas wie ein Geburtstagsgeschenk, dieser Beschluss des Stadtrates von Dornburg-Camburg am Dienstagabend. Darin bekennen sich die Stadtväter zum Erhalt der Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf-Steudnitz und erteilen den Plänen, die altehrwürdige, aber erheblich ramponierte Stahlbogenbrücke abzureißen und dafür einen schlichten, schmucklosen Neubau über die Saale zu spannen, eine endgültige Abfuhr.
Dieses "Ja" der Stadträte zu der bemerkenswerten Brücke ist quasi ein Geschenk zu einem runden Geburtstag. Denn die Stahlbogenbrücke, die Dornburg und Dorndorf beidseitig der Saale miteinander verbindet, wurde vor genau 120 Jahren eingeweiht. Beim Brückenfest der Dorndorfer Vereine, das an diesem Wochenende gefeiert wird, haben die Beteiligten also doppelten Grund zur Freude. Die Stadträte stellen sich damit eindeutig hinter den Brückenverein, der sich seit sechs Jahren um die Erhaltung der Brücke bemüht und daran arbeitet, ihre Sanierung möglich zu machen. Gegen viele Widerstände und Meinungen von Fachleuten hielten die Dorndorfer an ihrer Vision fest.
An dieser Stelle sei eindeutig festzustellen, wie wichtig die Arbeit des Vereins sei, betonte Bürgermeister Thomas Moritz vor der Beschlussfassung. "Nach der letzten frustrierenden Beratung mit Mitarbeitern von Straßenbau- und Denkmalamt, angesichts von so viel Sachverstand, der uns zu verstehen gab, mit einer neuen Brücke hätten wir weniger Ärger, hatte ich die Carl-Alexander-Brücke schon fast aufgegeben", gestand er. Den engagierten Vereinsmitgliedern sei es zu danken, dass dies nicht zugelassen und ein Gutachten eingeholt wurde, das nun erstmals eine konkrete Einschätzung des Brückenzustandes erlaube. "Wir wissen jetzt, dass unsere Brücke eine noch lange Überlebenschance hat, und dass sie mit dem zur Verfügung stehenden Geld erhalten werden kann", freute er sich. Mit den vom Straßenbauamt Ostthüringen zugesagten 250 000 Euro und 150 000 Euro aus dem Förderprogramm könnte die Brücke soweit ertüchtigt werden, dass sie weiter als Fußgänger- und Radfahrbrücke genutzt werden kann. Wie Vereinschef Matthias Bornschein berichtete haben die Vereinsmitglieder bereits in zwei Arbeitseinsätzen damit begonnen. Betongehwegplatten von der Brücke zu entfernen. Dies und der Ersatz des alten Fahrbahnbelages durch einen neuen, leichteren sorgen dafür, dass die Brücke um 66 Tonnen entlastet werde. Natürlich müssten alle sicherheitsrelevanten Teile, die beschädigt sind, ersetzt werden. Ob, wann und wie dann die Brücke einen neuen Anstrich bekommen werde, darüber könne später entschieden werden.
Vielleicht finden sich ja schon beim Brückenfest am Wochenende neue Ideen oder Sponsoren dafür.
Angelika Schimmel / 28.06.12 / OTZ