Brücke auf Papier gebracht: Geschichte der Carl-Alexander-Brücke

 

Porträt

 

Neue Ausstellung über die Carl-Alexander-Brücke.

Schau im Autohaus Hauer in Dorndorf-Steudnitz beleuchtet Geschichte der Carl-Alexander-Brücke

 

Dorndorf-Steudnitz. Jeder, der in Dorndorf-Steudnitz wohnt oder tagtäglich durch den Ort fährt, kommt an der Carl-Alexander-Brücke vorbei. Das Wahrzeichen rückt nun auf andere Art und Weise ins Blickfeld. Im Autohaus Hauer, direkt an der B 88 wird derzeit die Geschichte des Viadukts beleuchtet. Große Bilderrahmen zeigen historische Postkarten, Bilder aus der Kriegszeit und vom Wiederaufbau genauso wie Dokumente zur Entwicklung. Dargestellt werden auch technische Details zur Tragfähigkeit, die sich mehr und mehr reduziere und letztlich zur Brückensperrung führte.

Zusammengetragen hat die Details Ortschronist Helmut Grubert, der auch im Feuerwehrverein aktiv ist. Die Dokumente stammen aus seiner Privatsammlung sowie aus dem Gemeinde- und Kreisarchiv, berichtet er. Zu sehen ist außerdem ein Modell der Carl-Alexander-Brücke, das die Schüler Kurt Hierholzer und Marcel Semper gefertigt haben. Die Idee der Ausstellung, bei der auch Ortsbürgermeister Klaus Enkelmann half, sei einfach, sagt Grubert. "Die Brücke gehört einfach zu Dorndorf-Steudnitz. Sie muss erhalten bleiben. Darauf müssen die Stadträte, aber auch alle Bürger hingewiesen werden." Sie sei nicht nur ein historisches Bauwerk, sie spiegele auch 120 Jahre Stahlbaugeschichte wieder, erklärt er. Jüngst fand ein Arbeitseinsatz des Brückenvereins statt. Wie Helga Friedel vom Vorstand informiert, sind an einer Seite, dort wo die Rostschäden an der Brückenkonstruktion besonders stark waren, die Gehwegplatten entfernt worden. "Die Sicht auf das Tragwerk soll so bleiben und Stahlbaugeschichte verdeutlichen", kündigt Helga Friedel an.

Thema soll die Carl-Alexander-Brücke voraussichtlich Ende Juni im Stadtrat der Stadt Dornburg-Camburg sein. "Wir brauchen einen Stadtratsbeschluss und damit ein Zeichen, dass sich die Stadträte für den Erhalt der Brücke einsetzen wollen", zeigt sie einen Weg auf.

Untätig war der Brückenverein nämlich nicht. So hatten die Mitglieder nach einem Vororttermin im Januar, bei dem sich das Straßenbauamt Ostthüringen für einen Ersatzneubau ausgesprochen hatte, ein Planungsbüro aus Weimar beauftragt. Dies habe die Statik des Bauwerkes neu berechnet. Dass die Brücke nicht einsturzgefährdet sei, sei ein Ergebnis, das bereits vorliege, berichtet Helga Friedel. Wichtig sei allerdings, dafür Sorge zu tragen, dass der Rost am Tragwerk nicht weiter fortschreiten könne.

Klar sei, dass eine Komplettsanierung der Carl-Alexander-Brücke nur in Etappen über mehrere Jahre möglich sei. Zur Verfügung stehen derzeit 550 000 Euro. Veranschlagt sind Kosten von rund 1,5 Millionen Euro.

 

Annett Eger / 22.05.12 / OTZ