Saale-Brücke steht noch gut 50 Jahre

Dorndorf-Steudnitz. Auch wenn der Zahn der Zeit unübersehbar an ihr genagt hat die Tage der Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf sind keineswegs gezählt. Die im Jahr 1889 erbaute und inzwischen denkmalgeschützte Stahlbogenbrücke über die Saale ist weder einsturzgefährdet noch so stark geschädigt, dass einen Sanierung nicht möglich oder unbezahlbar sei. Vielmehr kann sie in 40 oder 50 Jahren noch ein sicherer Übergang für Fußgänger und Radfahrer sein.

Dies ist die Kernaussage des Gutachtens, das Dr.-Ing. Jens Barthl von der Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt GmbH & Co. KG aus Weimar am Dienstagabend im Stadtrat von Dornburg-Camburg vorstellte.Das renommierte Ingenieurbüro, das aktuell eine ähnliche Brücke im Muldetal saniert, hatte im Auftrag des Brückenvereins Dorndorf das Gutachten erstellt. Es soll Grundlage für eine solide Entscheidung des Stadtrates über Erhalt und Sanierung der Saalebrücke sein und für die Beantragung von Fördermitteln dafür. Die Fachleute, unter ihnen auch Stahlbauprofessor Dr.-Ing. Frank Werner von der Bauhaus-Uni, haben sich das Bauwerk angeschaut, statische Berechnungen angestellt und drei Sanierungsvarianten erarbeitet. Fazit: Es gibt eine Schadstelle, die sofort repariert werden sollte, aber ansonsten keinen Schaden, der eine Nutzung in Frage stellen würde. Allerdings muss der alte Fahrbahnbelag zügig entfernt werden, um das Tragwerk freizulegen und zu säubern. Darauf könnte eine Gehbahn aus Holzbohlen montiert werden. Eine Komplettsanierung der Brücke sei in Etappen auch über mehrere Jahre möglich. Die veranschlagten Kosten von rund 1,5 Millionen Euro dafür sind dennoch ein harter Brocken, das ist Vereinsmitgliedern und Stadträten mehr als klar geworden.

 Angelika Schimmel / 11.04.12 / OTZ