Bald Entscheidung zur "Schönsten Brücke der Welt"

in Dorndorf

Die Dorndorfer sind überzeugt, die schönste Brücke der Welt zu besitzen. Allerdings sieht man dieser ihre Schönheit derzeit nicht an. Aber das soll sich ändern. Vorschläge wie, sind schon erarbeitet.


Seit langem stehen hier Sicherheitszäune zum Schutz der Passanten und Radfahrer, die auf der Carl-Alexander-Brücke die Saale überqueren.                                                                                                      Foto: Angelika Schimmel


Dorndorf-Steudnitz. Eine gehörige Portion Lokalpatriotismus und eine kleine Spur Eigensinn sind schon beigemischt, wenn Dorothea Storch , Bürgermeisterin von Dornburg-Camburg, davon spricht, dass in ihrer Stadt am Saaleufer in Dorndorf "die schönste Brücke der Welt" steht. Denn die so titulierte Saalebrücke sieht ganz und gar nicht so aus, als würde sie diesen Titel verdienen.

Im Gegenteil: Rost an den Stahlteilen und verwitterte Sandsteine an den Pfeilern sind unübersehbare Male, die die Carl-Alexander-Brücke zeichnen. Nach mehr als 122 Jahren, die sie hier steht, zwei Kriegen, die sie überdauerte, manchem sauren Regen, den sie über sich ergehen lassen und schweren Lasten, die sie tragen musste, ist das kein Wunder.

Doch die Brücke ist für die Dorndorfer wie auch die Dornburger Einwohner mehr als nur ein beliebiger Flussübergang. Ihre drei imposanten Stahl­bögen prägen den Ort und die Landschaft mit dem steil aufragenden Felsen, auf dem die drei Dornburger Schlösser sich erheben, auf besondere Art. In gewisser Weise ist sie Erkennungszeichen für den Ort am Saaleufer und Identifikationspunkt für dessen Einwohner. Deshalb sind die Dorndorfer mit dem vor gut neun Jahren gegründeten Brückenverein unermüdlich um den Erhalt ihrer Brücke bemüht.

Und sie haben gegen alle Widerstände dabei in jüngster Vergangenheit auch Erfolge erzielt. Seit gut einem Jahr unterstützt das Land Thüringen die Stadt Dornburg-Camburg bei der Vorbereitung eines Architektur- und Realisierungs-Wettbewerbs.

Drei Fachunternehmen waren in einer beschränkten Ausschreibung aufgefordert worden, Vorschläge für die Sanierung der Brücke zu erarbeiten. "Die Ideen und Berechnungen dafür sind bis Jahresende wie vereinbart vorgelegt worden, sie werden jetzt im Ministerium fachlich bewertet", berichtet Matthias Bornschein. Am 11."Februar tagt in der Alten Schule in Dorndorf die Jury, um den Sieger des Wettbewerbs zu ermitteln. Neben den Fachleuten sind auch Vertreter der Stadt Dornburg-Camburg und des Brückenvereins eingebunden.

"Wenn die Entscheidung gefällt ist, wessen Vorschläge umgesetzt werden, und mit welcher Technologie wir die Brücke sanieren, dann haben wir auch einen Überblick über die Kosten des Vorhabens. Dann können wir mit konkreten Zahlen an die Fördermittelgeber herantreten, die uns schon Unterstützung zugesagt haben", ergänzt er. Dass alle ihre Zusagen auch erfüllen und Gelder fließen, darauf hoffen die Dorndorfer.

Da Bestandteil des Wett­bewerbs auch komplette Ausschreibungsunterlagen waren, hofft Bornschein, dass sobald die Finanzierung steht, schnell eine Firma gefunden wird, die die Bauarbeiten übernimmt. 2017 feiert die Stadt das 125-jährige Jubiläum der Stahlbogen-Brücke. Dass 2015 noch die Auftragsvergabe erfolgt, 2016 fleißig gebaut und 2017 alles fertig ist, das ist das feste Ziel von Bornschein und seinen Mitstreitern. Zwar verfüge das Land derzeit noch über keinen Haushalt, aber Bornschein ist optimistisch, dass in naher Zukunft auch von dort Geld kommt: "Unser Zug ist schon weit gefahren, ich glaube nicht, dass jetzt noch irgend jemand einen Bremsklotz auf die Schiene legen wird um ihn zu stoppen", sagt er. Für ihn steht fest, dass die Carl-Alexander-Brücke demnächst wirklich aussieht wie "die schönste der Welt".

Angelika Schimmel / 17.01.15 / OTZ